Ein Versuch, die verschiedenen Yogastile in Kürze zu beschreiben.

In einer Ausgabe des Yogajournals vor vielen Jahren wurde einmal versucht, alle Yogastile dieser Welt aufzulisten. Bei 99 verschiedenen Richtungen endete die Liste mit den Worten: open end.

Soweit soll es hier nicht kommen. Aber dennoch mag es für den Geist des ein oder anderen Yogis wichtig sein, einen Überblick über die verschiedenen Stile zu erhalten. Ganz einfach sei gesagt, dass es im Herkunftsland des Yoga, in Indien, grundsätzlich drei verschiedene Traditionen gibt: Ashtanga Vinyasa Yoga, Iyengar Yoga und Sivananda Yoga.

Daraus entstanden in den letzten Jahrzehnten neue Stile, meist gegründet durch westliche Schüler der großen indischen Meister. Im Folgenden nun ein Versuch, die beliebtesten Richtungen einmal aufzulisten.

Acro Yoga – Wie der Name schon sagt, geht es hier eher akrobatisch anmutend auf der Matte zu. Dabei wird zu zweit praktiziert, wobei ein Partner auf dem Rücken liegt, seine Beine nach oben ausstreckt und den anderen bäuchlings oder rücklings dabei balanciert.

Arial Yoga/ Anti-Gravity-Yoga – Die verschiedenen Asanas werden in einem von der Decke hängenden Trapeztuch ausgeführt.

Anusara Yoga – Mit seinen präzisen Ausrichtungsprinzipien wird der Körper individuell gekräftigt. Dabei geht es nicht um die Normierung, sondern um ein verbessertes Körpergefühl und neue Bewegungsmuster. „Gelockerte“ Sichtweisen auf das Leben und offenere Denkmuster folgen automatisch.

Ashtanga Yoga – Als eine der drei traditionellen indischen Schulen werden hier elegant fließende Sequenzen in 6 verschiedenen Serien/ Leveln geübt. Viele moderne Yogastile haben hier ihre Wurzeln.

Bikram Yoga – Hier wird in einem bis zu 40 Grad heißen Raum Yoga geübt. Die 26 Asanas bilden das Bikram-System und fordern die körperliche Fitness sehr heraus.

Hormonyoga – Das Yoga-System der Basilianerin Dinah Rodrigues aktiviert die Drüsen des Hormonsystems und verschafft Abhilfe bei Beschwerden während der Wechseljahre, bei prämenstruellem Syndrom oder unerfülltem Kinderwunsch. Asanas sowie tibetische Techniken zur Energielenkung stimulieren die Schilddrüse, Eierstöcke und die Hypophyse gleichermaßen.

Iyengar Yoga – Eindeutig kommen beim Iyengar Yoga die meisten Hilfsmittel zum Einsatz: Blöcke, Gurte, von der Wand hängende Seile, Stühle, Bolster, Decken uvm. Oberstes Prinzip ist die präzise Ausrichtung und die akkurate Ausführung der Positionen. Als eine der drei traditionellen Schulen in Indien geht es hier insbesondere um die Körperlichkeit, wodurch man die Asanas im wahrsten Sinne des Wortes sehr fein-sinnig erlernt.

Jivamukti Yoga – Hier wird grundsätzlich in fließenden Sequenzen und zumeist zur Musik praktiziert. Im Rhythmus von Popsongs oder Mantren wird oft in einem atemberaubenden Tempo geübt, um die Seele zu befreien; ein kräftiger Körper und gute Laune inklusive.

Kundalini Yoga – Die einfachen, aber sehr speziellen Asanas werden meist im Sitzen ausgeführt, minutenlang wiederholt und gehalten. Mittels spezieller Übungen soll die Energie in der Wirbelsäule erweckt werden.

Power Yoga – Fließende Abfolgen und anstrengende Positionen werden hier geübt: Empower Yourself ist das Motto!

Sivananda Yoga – Traditionelles Hatha Yoga ist eine der drei ursprünglichen Yogastile in Indien. Mit speziellen Abfolgen (Rishikesh Reihe) wird vor allem die Wirbelsäule gestärkt. Dazu werden Atem-/ Entspannungstechniken praktiziert sowie Mantren gesungen.

Vini Yoga – Hier sollen sich die Asanas an den Menschen anpassen und nicht umgekehrt. Stichwort: Therapeutisches Yoga. Bei gesundheitlichen Einschränkungen ist man hier genau richtig. Die Asanas werden so ausgeführt, dass sie guttun, weil sie maximal angepasst werden können.

Vinyasa Flow Yoga – Oder der Tanz auf der Matte. Die Asanas gehen fließend ineinander über, so dass ein Bewegungsfluss ganz im Rhythmus des Atems entsteht; der sogenannte Flow. Der Kreativität hinsichtlich der Sequenzen sind keine Grenzen gesetzt. Eine entspannte Meditation in Bewegung entsteht, der Geist hat Pause.

Yin Yoga – Die Asanas werden meist sitzend oder liegend praktiziert und bis zu 10 Minuten gehalten. Geübt wird fast ausschließlich passiv. Die Dehnung und Entspannung seht im Vordergrund, weniger die Kräftigung.

https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/das-grosse-yoga-abc-ashtanga-anusara-jivamukti-oder-iyengar-a-927154.html

In Yoga 💜

Gaby