Psyche – aus der Sicht des Yoga

Das Wort Psyche kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet Atem, Hauch (Lebenshauch). Wenn wir hier heute im Westen über die Psyche des Menschen sprechen, dann meinen wir damit meist die Gesamtheit des Denkens, Fühlens und Empfindens. Was aber ist die Psyche aus der Sicht des Yoga?

Woher kommt die Psyche?

Die Welt besteht vom physikalischen Standpunkt aus nur aus Schwingungen. Die Psyche hat dazu 5 Sinne, um die Eindrücke der physischen Welt wahrzunehmen.

  • Ein bestimmtes Spektrum wird dabei als Farben interpretiert
  • Schwingungen, die über die Luft übertragen werden, werden als Töne interpretiert
  • Gewisse Moleküle in der Nase werden als Geruch identifiziert
  • Gewisse Schwingungen im Mund werden als Geschmack interpretiert
  • Temperatur auf der Haut wird als Wärme oder Kälte interpretiert

Die Psyche schafft sich also über die Sinne, die Wahrnehmung der verschiedenen Schwingungen, ein Konzept über die Welt, das Universum. Die Psyche an sich hat dementsprechend keine eigene Energie. Die Psyche ist ein inneres Werkzeug des Bewusstseins. Angenommen, Dein Bewusstsein ist nicht da, dann gibt es auch keine Psyche.

Die Psyche im Yoga

Im Yoga beschreibt „Chitta“, ganz allgemein gesprochen, die ganze Psyche. Gleichzeitig aber gibt es noch einen weiteren Ausdruck „Antahkarana“, das innere Instrument.

Antahkarana (Raj Yoga, Vedanta Psychologie) umfasst dabei 4 Aspekte:

  • Chitta (im engeren Sinne): Das Gedächtnis, die Erinnerungen, das Unterbewusstsein, Fähigkeiten, Ängste und Wünsche.
  • Manas: Das Denkprinzip
    Wenn Du Emotionen oder Gedanken wahrnimmst, die mehr oder weniger von selbst entstehen, derer Du Dir auch bewusst bist, dann ist das Manas.
  • Buddhi: Der Intellekt/ Die Vernunft
    Buddhi analysiert, beurteilt und entscheidet. Es ist die Vernunft, die unterscheiden kann, Fragen stellt und Dinge hinterfragt.
  • Ahamkara: Der Ich-Macher
    Ahamkara wird auch oft als Ego bezeichnet. Hier identifizieren wir uns mit unserer äußeren Form wie Herkunft, Geschlecht, Beruf, Religion usw.

Die Psyche, als inneres Instrument, wird oft auch als Schleier, Filter oder auch Prisma beschrieben, durch den das Bewusstsein (das Selbst) wirkt. Die Psyche ist also so etwas wie ein Mittelding.

Yoga chitta vritti nirodha heißt es im 2. Sutra des Patanjali. Im Yoga üben wir die Gesamtheit der Aktivitäten des Geistes, also die gesamte Psyche, könnte man sagen, zur Ruhe zu bringen, um uns so ganz als Bewusstsein zu begreifen.

Jetzt kannst Du ein bisschen darüber nachdenken. Wer bin ich?

Light ✨ & Love 💕!

Gaby

Ein Zusatz!

Die Sache mit den Gehirnwellen

„Das Gehirn sendet Wellen aus. Je nachdem, in welchem Zustand es sich befindet, haben diese Wellen eine andere Taktung, das heißt Wiederholungen pro Sekunden (die Maßeinheit heißt Hertz). Diese Wellen bestimmen große Teile unserer Psyche, denn sie sind für unser Befinden verantwortlich. Allerdings läuft das unterbewusst ab. Man kann den Gehirnwellen nicht befehlen, dass sie sich jetzt bitteschön anders zu takten haben. Dafür bedarf es Übungen, welche die Gehirnwellen lenken. Der Yoga als effizientes Übungssystem für Körper und Geist kann die Gehirnwellen ebenso beeinflussen, dass sie sich schon in ihrer Grundtaktung, das heißt in derjenigen, welche wir im normalen Wachzustand haben, gut für uns anfühlen, sprich: Unsere Psyche ausgeglichener werden lassen.“ – Diepsyche.de