Yoga gegen Angst

Was ist Angst? Und wie kann Yoga helfen?

Angst ist ein Gefühl von Nervosität, Unruhe oder sich Sorgen machen über ein baldiges Ereignis oder eine Situation mit einem ungewissen Ausgang. Eine detaillierte Beschreibung könnte wie folgt aussehen:

  1. Ausgeprägte und unrealistische Sorge/ Beunruhigung, die nur schwer zu kontrollieren ist und über einen längeren Zeitraum (6 Monate) andauert.
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  2. Körperliche Symptome wie z.B. Zittern, Schweißausbrüche, Herzklopfen, beschleunigter Puls, Schwindel, Atembeschwerden, Druck auf der Brust oder Übelkeit und natürlich Schlafstörungen treten auf.
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  3. Die emotionale bzw. geistige Situation geht oft einher mit Ohnmachtsgefühlen, Gedankenrasen, sich nicht mehr konzentrieren können oder sich konstant am Abgrund oder kurz vor dem Zusammenbruch fühlen.

Wusstest Du, dass:

  • weltweit einer von 13 Menschen an einer Angststörung leidet? (WHO Website)
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  • Angststörungen die am häufigsten verbreitete psychische Erkrankung ist?
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  • Angststörungen eine niedrigere Heilungswahrscheinlichkeit haben als Depressionen? Sehr oft wird Angst chronisch oder bleibt unterschwellig bestehen.
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  • 1 von 5 Yogis mit Yoga beginnt aufgrund von Angst? www.ashleyturner.org

 

Die gute Nachricht: Yoga hilft gegen Angst!

Das autonome Nervensystem steuert bestimmte Körperfunktionen wie z.B. den Blutdruck, die Herz- und Atemfrequenz, Körpertemperatur und Verdauung sowie die Produktion der Körperflüssigkeiten (Tränen, Schweiß), ohne dass wir das bewusst wahrnehmen; autonom eben. Das autonome Nervensystem besteht dabei aus dem

  • sympathischen (Stichworte: Fliehen, Kämpfen oder Erstarren)
  • und dem parasympathischen Nervensystem (Stichworte: Entspannung, Verdauung, zärtliches Miteinander).

Das sympathische Nervensystem mobilisiert unsere Kräfte und stimuliert Aufbruch und plötzliches Handeln. Alle Systeme, die zur Flucht oder für den Kampf nicht benötigt werden wie z.B. die Verdauung, werden dann heruntergefahren.

Hingegen das parasympathische Nervensystem stimuliert die Entspannung, Erneuerung, die Lust zum Spielen oder Fortpflanzung. Der größte Nerv des parasympathischen Nervensystems ist der Vagusnerv und heißt wortwörtlich übersetzt „der umherschweifende Nerv“. Aufgrund seines großen Verbreitungsgebietes ist er an der Regulation fast aller inneren Organe beteiligt.

Und auf diesen Nerv, den Vagusnerv, können wir mit Hilfe des Yoga einwirken. Die 3 wirksamsten Techniken im Yoga gegen Angst sind die folgenden:

  1. Asanas (Vorbeugen)
  2. Pranayama (verlängerte Ein-/ Ausatmung)
  3. Chanting (Singen)

 

ASANAS gegen Angst

Vorbeugen eigenen sich ganz besonders gegen Angst. Aber auch Übungen wie z.B. Kuh und Katze stimulieren den Vagusnerv. Dabei wechseln sich Vorbeuge und Rückbeuge ab, massieren die Wirbelsäule und nehmen Einfluss auf den Vargusnerv.

Führe sitzende Asanas aus. Der Kontakt zum Boden fördert das Gefühl von Sicherheit und Du kannst Dir mehr Zeit nehmen, tiefer in die Vorbeuge hineinzugeben wie z.B. in Paschimottanasana.

Aber… übertreibe es nicht. Perfektion lässt den Stresspegel wieder steigen. Sei also behutsam und sanft zu Dir!

PRANAYAMA gegen Angst

Eine verlängerte Ein- und Ausatmung fördert unmittelbar die Entspannung. Besonders hilfreich ist es aber, wenn die Ausatmung länger länger ist als die Einatmung. Ein Einatmen auf 4 Zählzeiten gefolgt von einem Ausatmen auf 8 Zählzeiten hat sich bewährt.

CHANTING gegen Angst

Töne, Musik, Gesang und Schwingungen haben einen unfassbar großen Einfluss auf unsere Psyche. Du weißt wie Dein Lieblingslied Deine Stimmung heben kann. Genauso ist es mit dem Chanten von Mantren wie z.B. AUM (OM) oder Liedern, die Du magst. Du stimulierst den Vagusnerv und das ganze (Neven-) System schaltet auf Entspannung. Es wirkt am besten, wenn man vor dem Pranayama tönt.

Und was ist mit MEDITATION gegen Angst?

Die Wissenschaft bestätigt, dass regelmäßiges Meditieren Auswirkungen auf unsere Neurotransmitter hat. Meditation beruhig die Achse Hypothalamus – Hypophyse – Nebennieren.

😇 10 Minuten, 3 Mal pro Woche reichen aus!